Dieser Beitrag richtet sich vor allem an die Paare, die den Gedanken etwas befremdlich finden, von einer fast komplett fremden Person bei einem der wertvollsten gemeinsamen Meilensteine fotografiert zu werden. Und an diejenigen, die sich selber als nicht fotogen wahrnehmen und Sorge haben, dass die Bilder vielleicht nichts werden. Und an diejenigen, die sich ganz gern mental vorher auf die Situation vorbereiten möchten.
Ihr müsst nicht perfekt in die Kamera lächeln. Ihr müsst keine Posen lernen. Und ihr müsst schon gar nicht die „richtigen“ Bewegungen kennen. Was ihr dürft: Einfach ihr selbst sein. Denn die schönsten Bilder entstehen nicht durch Kontrolle – sondern durch Verbindung. Durch kleine Gesten, Blicke und Bewegungen, die wirklich zu euch passen. Genau darum geht’s bei meiner Arbeit als Fotografin. Im Folgenden findet ihr ein paar Tipps, um euch die Nervosität zu nehmen, wenn ihr Bedenken bezüglich der Fotos habt. (Die Tipps gelten auch für jedes andere Shooting abseits einer Hochzeit ;))

Mentale Vorbereitung fürs Hochzeitsshooting
Vertraut eurer Fotografin: Ihr habt sie (hoffentlich 😉) nicht ohne Grund gewählt – sie weiß, was sie tut. Ihr müsst nicht performen. Ihr dürft einfach sein.
Macht euch keinen Druck, „perfekt“ auszusehen: Euer Shooting ist kein Model-Contest. Es geht um eure Verbindung – nicht um posieren oder Instagram-Perfektion.
Seid ganz bei euch: Egal, ob ihr lacht, weint oder einfach still zusammen seid – diese echten Momente sind die wertvollsten.
Redet vorher über eure Erwartungen: Was ist euch wichtig? Was vielleicht gar nicht? Sprecht offen mit eurer Fotografin – je klarer, desto entspannter.
Habt keine Bedenken vor Nähe vor der Kamera: Kuscheln, Händchenhalten, Anlehnen, Küssen – alles erlaubt. Und falls ihr euch vor Ort doch ein bisschen Anleitung wünscht: Ich gebe euch gerne kleine Impulse.
Habt keine Bedenken vor natürlichen Impulsen vor der Kamera: Wenn euch danach ist die (meistens neuen und etwas unbequemeren) Schuhe auszuziehen und die Füße ins Wasser zu halten: Macht es unbedingt! Wenn ihr sogar ein bisschen durchs Wasser toben wollt: Nur zu! Wenn ihr euch einfach mal hinsetzen, und den Moment genießen möchtet: Fühlt euch nicht durch mich gehemmt. Alles was sich für euch gut anfühlt, werden die schönsten Aufnahmen von euch, die euch, euren Charakter und eure Gefühle an eurem Hochzeitstag am besten einfangen.
Vertraut dem Moment: Manches passiert spontan – und genau das macht es besonders. Lasst Raum für kleine Überraschungen.
Plant Zeitpuffer ein: Hetze killt jede gute Stimmung. Lieber 15 Minuten zu viel als zu wenig.
Nehmt euch bewusst diese Zeit zu zweit: Seht das Shooting als kleine Auszeit vom Trubel. Nur ihr zwei, zwischendrin mal durchatmen.
Verlasst euch auf eure Verbindung: Ihr kennt euch, liebt euch – und das sieht man. Das Shooting ist kein Test, sondern ein Fest eurer Geschichte.
Was ihr nicht tun müsst
Viele denken beim Wort „Fotoshooting“ sofort an gestellte Situationen, verkrampfte Lächeln und das Gefühl, etwas leisten zu müssen. Aber: Das braucht es alles nicht.
Ihr müsst nicht…
- ständig in die Kamera schauen
- steif nebeneinander stehen
- künstlich romantisch wirken
- euch verbiegen, damit es „gut aussieht“
- möglichst makellos sein
Denn was bei eurem Hochzeitsshooting zählt, ist wie ihr euch fühlt. Wenn das echt ist, dann ist das auch sichtbar und das macht die Bilder einzigartig schön.

Was ihr aktiv tun könnt
Wenn ich euch fotografiere – sei es an Rügens Stränden, Wäldern, auf einem Feld oder in einem Ort – dann begleite ich euch eigentlich einfach. Ich gebe euch vielleicht kleine Impulse, aber das Wichtigste passiert bei euch. Ihr macht die Bilder schön durch das, was zwischen euch passiert. Für die von euch, die sich gern etwas vorbereitet fühlen wollen, habe ich hier ein paar Ideen für euch, was ihr einfach so machen könnt:
Erzählt euch eure Lieblingsmomente – das bringt oft eine wunderbare Stimmung
Händchen haltend spazieren – lauft los, atmet durch, spürt den Sand oder das Gras unter den Füßen oder die Sonne auf der Haut
Bleibt zwischendurch stehen – schaut euch an, nehmt euch in den Arm, sagt euch was Nettes (ich hör’s nicht)
Gebt euch einen Kuss – langsam, liebevoll, kurz oder lang. Auf die Stirn, auf den Mund, auf die Wange, ins Haar, auf die Hand.
Streichelt euch übers Gesicht – durch die Haare oder den Rücken
Lehnt euch aneinander – so, wie ihr euch wohlfühlt
Flüstert euch was Albernes zu – Lachen ist ausdrücklich erlaubt
Hebt einander hoch, dreht euch, tanzt, tobt, seid albern – wenn das euer Ding ist
Setzt euch hin, lehnt euch zurück, beobachtet die Umgebung – manchmal braucht’s auch einfach eine ruhige Minute

Der Trick mit den zwei Sekunden mehr
Kleiner Tipp: Wenn ihr das Gefühl habt, ihr seid gerade in einem schönen Moment – bleibt einfach ein paar Sekunden länger in der Bewegung oder Situation. Nicht stehenbleiben wie eingefroren, sondern nur etwas mehr auskosten. Ob beim Umarmen, beim Kuss, beim Drehen – dadurch gebt ihr mir ein bisschen mehr Zeit, die Situation aus mehreren Perspektiven einzufangen. Eure Hochzeit und das Paarshooting darf sich gut und gerne ein bisschen nach Zeitlupe anfühlen.


Wenn ihr Lust habt auf ein Shooting, das nicht nach „Shooting“ aussieht, sondern eher nach einem Spaziergang, einer Umarmungspause, einem Miteinander-Sein – dann habt ihr bei mir ganz gute Karten. 😉