Fotografie ist persönlich. Und das bin ich auch. Wenn ihr mich bucht, dann bekommt ihr nicht nur eine Kamera auf zwei Beinen, sondern auch einen Menschen mit Geschichte, Eigenheiten, Lieblingsmomenten und ziemlich viel Gefühl für all das, was zwischen den Zeilen passiert. Damit ihr mich noch besser kennenlernen könnt, beantworte ich im Folgenden ein paar Fragen. Los geht’s mit ein paar Entweder-oder-Fragen zum Warmwerden – und danach mit einigen Infos über mich. Zu meinem Hintergrund bzw. meinen Ansichten und Geschichten, die mich geprägt haben. Vielleicht entdeckt ihr an der ein oder anderen Stelle ein bisschen was von euch selbst darin.
Entweder / Oder
Kaffee oder Tee?
Kaffee. Gelegentlich habe ich allerdings so meine 5 Minuten, wo ich den Duft und Geschmack einer Tasse Earl Grey mit Milch und Honig trinke… Das passiert ab und zu im Herbst 😀
Hund oder Katze?
Hund. Ich kann mich grundsätzlich für jedes Tier begeistern und liebe sie alle, bin aber tendenziell schon eher ein „Hundemensch“. 😉
Frühaufsteherin oder Nachteule?
Frühaufsteherin. In meinen Zeiten als (selbständige) Grafikerin war ich die typische Nachteule, stundenlang habe ich Nächte am Computer verbracht. Hinzu kommt, dass ich als mentalen Ausgleich die Playstation oder damals einen Gaming-PC für mich entdeckt habe. Wenn ich also nicht gearbeitet habe, habe ich gern am Computer oder an der Playstation die Nacht zum Tag gemacht. So richtig toll fühlten sich die Tage danach aber nie an. Heute bin ich, wie erwähnt, absolute Frühaufsteherin und liebe alles daran, „was vom Tag zu haben“.
Laute Musik oder Ruhe?
Unentschieden. Manchmal ist es in meinem Kopf so laut, dass ich harte Metal- oder Techno-Sounds brauche (je nach Stimmung), um einen Ausgleich zu schaffen. An anderen Tagen flüchte ich mich in meiner Pause mit dem Hund in den Wald und lausche den Tönen der Natur. Wenn ich mich konzentrieren muss, brauche ich absolute Ruhe, da stört mich sogar Vogelzwitschern.
Stadt oder Land
Mittlerweile: Land. Ich wurde in einer Großstadt geboren und habe dort nahezu über 30 Jahre gelebt. Als ich 17 war, ist meine Familie plötzlich in ein Dorf in Brandenburg gezogen, was ich zu jener Zeit unbeschreiblich stark gehasst habe. Damals wollte ich so schnell wie möglich zurück nach Berlin. Ich bin dann auch relativ bald von zu Hause ausgezogen und habe meine neue Unabhängigkeit in der Stadt geliebt. Ich hatte aber auch das Glück, dass meine erste Wohnung in einem eher ruhigen Bezirk (im Seitenflügel) lag und es wirklich still war, wenn ich die Tür hinter mir schloss. Immer wenn ich wollte, konnte ich mich innerhalb weniger Minuten ins Getümmel begeben.
Nach ein paar Jahren kippte das positive Gefühl aber immer mehr. Berlin wurde in meiner Wahrnehmung (und wahrscheinlich auch faktisch) immer lauter, schmutziger, enger, irgendwie auch grauer. Abseits dessen, dass ich laue Sommernächte in Berlin nach wie vor als eine der schönsten Dinge empfinde, bin ich unglaublich dankbar, dass ich mittlerweile von wunderschöner Natur umgeben bin und mein Alltag sich dadurch sehr entschleunigt hat.
Planerin oder Bauchgefühl?
Beides. Im beruflichen Kontext bin ich Planerin, aber gerade bei meinen Shootings geleitet von Bauchgefühl und Intuition. Im privaten lasse ich mich schon häufiger von Spontanität und Bauchgefühl tragen.. 🙂
Regen oder Sonne?
Sonne nach starkem Sommerregen, oder wenn ich was vorhabe! Regen, wenn ich viel am Computer arbeiten muss. Ich lieeebe es, bei Regen zu arbeiten. Oder zu zocken :D.
Schokolade oder Chips?
Schokolade und Chips im Wechsel. Tatsächlich bin ich inzwischen aber relativ ernährungsbewusst und habe den Konsum von Zuckerhaltigem ziemlich reduziert. So schwer es mir auch fällt.
Lieblingsobjektiv: Festbrennweite oder Zoom?
Kommt für mich auf das Shooting an. Wenn ich weiß, dass ich auf mehrere Entfernungen reagieren muss, ist mir mein Zoomobjektiv, gerade bei Hochzeiten mit vielen Menschen auf verschiedene Entfernungen schon sehr lieb. Aber noch künstlerischer wird es mit der Festbrennweite, wenn ich weiß, dass ich nicht sekündlich auf eine neue Situation reagieren muss, liebe ich die Festbrennweite.
Lieber Portrait oder Reportage?
Reportage.
Pizza oder Pasta?
Pasta.
Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Ich glaube ich hab das irgendwie im Blut. Mein ganzes Leben war immer kreativ und künstlerisch geprägt. Ich habe schon immer am liebsten gemalt, gezeichnet, gebastelt, mich in Handarbeit verloren, und auch schon in jungen Jahren am Computer gesessen um Bilder zu bearbeiten oder Collagen zu gestalten. Die Fotografie war ein Entwicklungsprozess, der schon immer parallel statt fand. Ich habe zu meiner Einschulung meinen ersten „Fotoapparat“ bekommen, mit dem ich viel herumexperimentierte. Mit steigendem Alter wuchs das Interesse, da mehr draus zu machen. Immer wenn mein Opa sich mal alle Jahre berufsbedingt eine neue Kamera besorgt hat, habe ich sein Vorgängermodell bekommen. Als Kind habe ich alles fotografiert, was meinen Blick auf sich gezogen hat.
Als ich so 15, 16 war, habe ich angefangen Freunde zu fotografieren. Eine Freundin begleite ich z. B. schon seit wir 17 sind fotografisch. Angefangen hat es, als sie einen Fotokalender für ihren damaligen Freund machen wollte. Seit diesem ersten Fotoshooting haben wir über die Jahre so ziemlich jeden Lebensabschnitt von ihr festgehalten. Von unzähligen Single-Portraits in den verschiedensten Locations, über Paarshootings, Babybauch und Familienfotos…
Irgendwann fühlte ich mich mit meiner Kamera sicher und habe auch gemerkt, dass ich ein gutes Gespür hatte, Menschen immer genau die Emotion zu entlocken, die ich fotografieren wollte. 2011, während meiner Ausbildung zur Mediengestalterin, habe ich mein erstes Kleingewerbe als Fotografin und Mediengestalterin angemeldet und neben meinem Hauptjob die ersten offiziellen Fotoaufträge bearbeitet. In die vollständige Selbständigkeit habe ich mich allerdings erst 12 Jahre später getraut. Ich bin extrem sicherheitsliebend und hatte immer zu viel Angst vor unregelmäßigem Einkommen und irgendwas bei der Steuer falsch zu machen…
Was war dein erster bezahlter Auftrag – und wie hast du dich dabei gefühlt?
Das war eine Hochzeit, die über einen Freund vermittelt wurde. Ich bin gestorben vor Nervosität. Ich sollte das Getting Ready, die Trauung und ein anschließendes Shooting am Alexanderplatz machen. In der Abfolge heute mein daily business. Damals war ich so heftig aufgeregt (hab’s mir aber wohl nicht anmerken lassen). Die Hochzeit war an einem grauen Wintertag im Dezember und ich erinnere mich noch gefühlt an jedes Detail. 🙈 Für den ersten Fotojob lief am Ende alles reibungslos und total gut – das Brautpaar war absolut zufrieden und als Mediengestalterin habe ich im Anschluss die Dankeskarten mit den Fotos gestaltet. (Das Zusammenspiel dieser Berufe habe ich übrigens schon immer gefeiert. Auch heute gestalte ich gerne zwischendurch mal ein paar Flyer, Karten oder Magazine.)
Was liebst du am meisten an deinem Beruf?
Die Vielseitigkeit und Möglichkeit meine Kreativität komplett auszuschöpfen. Ich bekomme während eines jeden Shootings immer ab einem gewissen Punkt einen totalen Endorphinschub und Ideen. Es ist das Schönste, wenn meine KundInnen Tränen vor Freude in den Augen haben, wenn sie ihre Bilder das erste Mal sehen. Wenn mir einige von ihnen IMMER WIEDER mal zwischendurch schreiben, dass sie sich gerade wieder an den Bildern erfreuen. Wenn mich KundInnen mehrmals für die verschiedensten Meilensteine in ihrem Leben buchen. Wenn ich mit den Füßen in der Ostsee stehe und realisiere, dass das gerade Teil meines Berufes ist. Da kommt dann auch immer der Gedanke, wie dankbar ich bin, dass ich aus diesem Vollzeit-Computerjob flüchten konnte und zum Arbeiten raus in die Natur darf.
Was nervt dich manchmal daran?
Das finanzielle Ungleichgewicht und die Unsicherheit wie es wann genau weitergeht. Vor allem wenn Versicherungen und Software jedes Jahr teurer wird.
Alle Verpflichtungen, die nichts mit Kreativität zu tun haben (bspw. Umsatzsteuervoranmeldung oder Rechnungen schreiben).
Immer wiederkehrende Selbstzweifel.
Wie gehst du mit Druck oder Zweifeln in deinem Business um?
Vermutlich nicht ganz so optimal 😄 Ich kann mich schon ganz schön in Selbstzweifeln verlieren. Es gab auch schon öfter die Momente, in denen ich dachte: „Was mach‘ ich hier eigentlich?!“ Äußerem Druck bin ich dabei eher selten ausgesetzt. Viel mehr bin ich es selbst, die sich maximal unter Druck setzt. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren intensiv mit mir selbst – mit meinen Bedürfnissen, meinem inneren Kompass, meinen Gefühlen. Inzwischen gelingt es mir immer besser, herauszufinden, woher bestimmte Gedanken oder Unsicherheiten kommen. Ich vertraue auf diesen Prozess, auch wenn er nie wirklich „fertig“ ist. Und genau das ist irgendwie auch tröstlich.
Was macht ein Shooting für dich besonders schön?
Wenn die Menschen sich vor meiner Kamera wohlfühlen und ich merke, wie sie sich beginnen zu öffnen. Wenn ich das Vertrauen spüren kann. Wenn wir zusammen lachen und ich merke, wie mein Gesicht schon wehtut, vom Dauergrinsen.
Wie bereitest du dich innerlich auf ein Shooting vor?
Ich gehe vorher immer nochmal die Infos durch, die ich zu den jeweiligen KundInnen habe, ansonsten habe ich aber im Laufe der Zeit gemerkt, dass ich mich darüber hinaus eigentlich gar nicht wirklich richtig vorbereiten kann. Jedes Shooting läuft anders und das ist auch gut so. Ich bin zwar immer irgendwie leicht nervös vor dem „Unbekannten“, was jedes Shooting mit sich bringt, und wäre im Kopf gern auf jede Eventualität vorbereitet. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, auf meine Intuition vertrauen zu können, und dass ich Im Grunde rückblickend auf jede noch so herausfordernde Situation irgendwie gut reagieren konnte. 🙂
Was macht ein gutes Foto für dich aus?
Emotion. Verbindung. Unperfekte Schönheit. Wenn ein Foto irgendwas in uns berührt.
Wann ist ein Shooting für dich gelungen – auch jenseits der Bilder?
Wenn sich die Menschen vor meiner Kamera von mir wirklich „gesehen“ fühlen und das Fotoshooting nicht als klassisches Shooting empfunden haben, sondern eher als kleines Highlight ihres Tages. Wenn ich solche Rückmeldungen bekomme, könnte ich vor Stolz platzen. 😄
Wie sieht ein perfekter freier Tag für dich aus?
Wenn es mir tatsächlich mal gelingt, einen Tag lang nicht an die Arbeit zu denken. Das klappt eigentlich nie, seit ich mich selbständig gemacht habe. Ich versuche mich inzwischen zu gewissen Auszeiten zu zwingen und verbringe dann entweder meine Zeit vor der Tür mit dem Hund, oder auch super gerne einfach nur vor meiner Playstation. 😁
Welche Themen bewegen dich abseits der Fotografie?
Mein engstes soziales Umfeld, physische & mentale Gesundheit, Selbstfindung, Sport, kreative Hobbys
Was brauchst du, um dich richtig wohlzufühlen – bei der Arbeit und im Leben?
Meine Lieblingsmenschen/-tiere, offene und ehrliche Gespräche, Zeit für mich, Ordnung und Struktur im Außen (mein inneres sieht oft sehr chaotisch aus)
Was war dein bisher mutigster Schritt als Fotografin?
Mich „sichtbar“ zu machen. Es ist so gar nicht meine Art gerne irgendwie im Mittelpunkt zu stehen. Als Selbständige kümmere ich mich nun aber selbst um meine Aufträge und kann mich nicht hinter einem Vorgesetzten „verstecken“. Das hat mich unglaublich viel Überwindung gekostet, mein Gesicht zu zeigen, meine ersten Flyer auf der Insel zu verteilen. Aber das gehört in diesem Job absolut dazu. Und ich denke mir auch, je mehr ihr über mich erfahrt, desto mehr könnt ihr einschätzen, ob ihr euch vorstellen könnt, mir euer Vertrauen zu schenken und ein Shooting bei mir in Betracht zu ziehen.
Gibt es Dinge, die du noch lernen möchtest – fotografisch oder persönlich?
Ich möchte etwas ausgeglichener und mehr im Hier und Jetzt sein. Das war schon intensiver, aber ist von Zeit zu Zeit immernoch sehr präsent. Das Fotografieren hilft mir dabei enorm – das sind immer die Momente, wo ich absolut in der Gegenwart bin und jedes Detail aufsauge. Und mit dem Hundi Gassi gehen.
Was würdest du Menschen raten, denen es unangenehm ist, vor der Kamera zu stehen?
Versuch dich mal drauf einzulassen: Du musst absolut nichts tun. Nur sein. Der Fotograf sieht dich so, wie du bist – und das genügt. Und dann gönn dir mal das Erlebnis, dich selber plötzlich auch mit anderen (weniger selbstkritischen) Augen zu sehen. 🙂
Was bedeutet für dich „authentisch sein“ – als Mensch und als Fotografin?
Für mich bedeutet Authentizität, echt zu sein – ohne Maske, ohne Fassade, ohne den Versuch, jemand anderes zu sein. Es heißt, im Einklang mit sich selbst und seinem Umfeld zu handeln, sich zu zeigen mit allem, was dazugehört: den stillen Nuancen, den starken Gefühlen, den Ecken und Kanten. Authentizität hat nichts mit Perfektion zu tun – eher im Gegenteil. Es geht darum, sich verletzlich zeigen zu dürfen, sich selbst Vertrauen zu schenken und aus dieser inneren Wahrheit heraus zu leben und zu arbeiten. In der Fotografie bedeutet das: keine gestellten Momente, sondern ehrliche Augenblicke und echtes Lachen inkl. Lachfältchen (Lebenslinien ;))…
Und nun?
Nun kennt ihr mich ein kleines Stück besser, falls ihr euch bis hierhin durchgekämpft habt. Wenn ihr euch in irgendwas davon wiederfindet, wenn ihr Lust habt, euch vor meiner Kamera einfach so zu zeigen, wie ihr seid – ohne Druck, ohne Show, aber mit Gefühl – dann freue ich mich riesig darauf, euch kennenzulernen. Denn genau darum geht’s für mich in der Fotografie, bei meiner Arbeit: Um echte Begegnungen. Um Vertrauen. Und um das Festhalten von Augenblicken, die bleiben.
Meldet euch gern bei mir – ich bin bereit, wenn ihr’s seid.